Hund hin, Hund her: Das Kleeblatt konzentriert sich aufs Jetzt

14.5.2020, 11:01 Uhr
Paul Seguin hat einigen HSV-Topspielern etwas voraus: Er weiß, wie sich die erste Liga anfühlt, weil er schon beim VfL Wolfsburg angestellt war.

© Sportfoto Zink / Wolfgang Zink, NN Paul Seguin hat einigen HSV-Topspielern etwas voraus: Er weiß, wie sich die erste Liga anfühlt, weil er schon beim VfL Wolfsburg angestellt war.

"Seit ich von Dynamo weg bin, habe ich nicht mehr so viel Kontakt", sagt er im Telefoninterview und fügt hinzu: "Ich kann es auch nicht ändern." Das ist bestimmt nicht despektierlich gemeint. Wer einmal ein paar Sätze mit dem 25-jährigen Spielmacher gewechselt hat, gewöhnt sich schnell an diesen unaufgeregten Ton, mit dem er Wichtiges und Banales gleich klingen lässt.


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Genauso unspektakulär fällt sein Zwischenfazit des Mannschaftstrainings aus. "Es ist halt wie nach der Sommerpause, wenn du wieder gegen den Ball trittst." Ein schöner Vergleich. Nur das Problem, das Trainer Stefan Leitl derzeit hat, ist, dass eine Sommerpause meist drei- bis viermal so lange dauert wie diese kurze Phase bis zum ersten Geisterspiel am Sonntag gegen den HSV.


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Testspiel: Elf Fürther gegen elf Fürther im Ronhof

Immerhin gab es ein Testspiel, elf Fürther gegen elf Fürther im Ronhof, um sich schon einmal an die gespenstische Kulisse zu gewöhnen. Schon komisch, wenn man jeden Fluch von der Trainerbank hören wird, den sonst die Zuschauer übertönen.

Seguin hat dafür einen Ratschlag: "Da sollten mehr motivierende Rufe kommen, die einen aufbauen." Er selbst brauche die aber gar nicht, denn er sei bis in die Haarspitzen motiviert. "Es geht jetzt darum, wer die Situation am besten annimmt."

Und da glaubt er vor allem sich im Vorteil. Denn erstens stinkt es ihm immer noch, dass er das Hinspiel verletzt verpasst hat. Und zweitens "liebe ich es, gegen gute Mannschaften zu spielen, weil man sich messen kann. Da kann ich zeigen, dass ich besser bin als mein Gegenspieler." Schon deshalb werde das "jetzt ein anderes Spiel" als das Hinspiel, das der HSV klar, aber nicht souverän mit 2:0 gewonnen hat. "Keine Mannschaft hat uns in dieser Saison hinten reingedrückt", formuliert Seguin das Selbstbewusstsein dieser Kleeblatt-Elf, die nun auch ohne Zuschauer – "klar ist das blöd, gerade gegen den HSV hätten wir sie gebraucht" – nicht zittert vor dem selbsternannten Aufstiegsanwärter.


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Hund ist kein Zeichen für Verbleib: Nur Katzen sind standorttreu

Seguin selbst hat einigen HSV-Topspielern etwas voraus: Er weiß, wie sich die erste Liga anfühlt, weil er schon beim VfL Wolfsburg angestellt war. Dass er schnellstmöglich wieder zurück will in die Beletage, ist jedem in Fürth klar. Da hilft auch die listige Frage des Kollegen der Nürnberger Zeitung nichts, ob es ein Indiz für einen Verbleib in Fürth sei, dass er sich jetzt einen Hund zulegen wird.

In typischer Paul-Seguin-Manier antwortet der Profi: "Ich fühle mich wohl hier, ich will mit dem Verein einfach erfolgreich sein." Der Wunsch nach einem Hund aber kam in der Corona-Zwangspause während der vielen langen Spaziergänge mit seiner Freundin auf.


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In wenigen Tagen werde das Tier bei den Seguins einziehen: ein Pomeranian, auch Zwergspitz genannt. Diese Kerlchen werden maximal 22 Zentimeter groß und sind Fremden gegenüber grundsätzlich misstrauisch, heißt es auf der Internetseite allekleinehunderassen.de. Das heißt aber im Umkehrschluss nicht, dass sie nicht auch gerne umziehen. Hauptsache, das Herrchen kommt mit. Für ihre Standorttreue sind eher Katzen bekannt.


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