Mit Neuzugang nach Niederbayern! Der FCN rüstet sich

2.7.2020, 05:46 Uhr
Mit Neuzugang nach Niederbayern! Der FCN rüstet sich

© Sportfoto Zink / ThHa

Das auf gleich mehreren Positionen neu aufgestellte Trainerteam hatte hinterher noch Gesprächsbedarf, etwa fünf Minuten mit den Spielern und weitere fünf Minuten untereinander; man sah hinter dem Zaun insbesondere Michael Wiesinger ein paar Mal wild gestikulieren, während Frank Steinmetz aufmerksam zuhörte.

Allzuviel dürfte der erste Zugang für die neue Saison ja noch nicht wissen über seine künftige Mannschaft, die bereits am 11. Juli seine Ex-Mannschaft sein könnte. Sollte es der Club auch in der Verlängerung nicht schaffen, zweitklassig zu bleiben, wäre der A-Lizenz-Inhaber und diplomierte Sportlehrer, der offiziell als zusätzlicher Co-Trainer wirken soll, auch schon wieder vereinslos. Sein Vertrag gilt zunächst bis zum Abschluss der Relegation und würde sich nur verlängern, wenn der 1. FC Nürnberg nicht absteigen sollte.

Damit hat Wiesinger jetzt sage und schreibe fünf Assistenten, darunter gleich zwei mit dem Spezialgebiet Trainings- und Belastungssteuerung sowie Athletik. Auch Steinmetz, in den vergangenen acht Monaten beim FC Erzgebirge Aue beschäftigt und davor unter anderem als enger Vertrauter von Dirk Schuster beim SV Darmstadt und beim FC Augsburg, ist vorrangig für die Kondition zuständig.

Dass der eine oder andere Nürnberger Berufsfußballer in den vergangenen Monaten zumindest Zweifel an seinem körperlichen Zustand regelrecht provoziert hatte, soll allerdings nicht entscheidend gewesen sein für Steinmetz‘ Verpflichtung, die ja ohnehin geplant gewesen sei. Aufholen können sie ihre jeweiligen Rückstände bis zum Relegationsauftakt am Dienstagabend ohnehin nicht mehr. "Für den Kampf um den Klassenerhalt ist jede Unterstützung hilfreich", schreibt der 1. FC Nürnberg in seiner Meldung, in der sich auch Wiesinger wie folgt zitieren lässt: "Frank wird uns mit seinem Erfahrungsschatz weiterhelfen."

Über sich und über ihren Club sprechen möchten sie ansonsten vorerst nur noch intern. Beschimpfen könnten sie sich hinter verschlossenen Türen notfalls auch selbst, wollen aber eigentlich bloß ihre Ruhe haben. Was da nicht erst seit dem 1:1 in Kiel so alles in diversen Kommentarspalten stand, macht einigen offenbar ziemlich zu schaffen und ist gewiss nicht leistungsfördernd. Und ganz egal, was sie jetzt auch sagen sollten: Es würde in den sozialen Netzwerken gegen sie verwendet.

Redebedarf an der Donau

Also schweigen die Spieler lieber, zusätzlich abschirmen müssten sie sich wegen Corona und ihres weiterhin für die Öffentlichkeit gesperrten Trainingsgeländes aber eigentlich gar nicht. Trotzdem bezieht der Drittletzte der Zweiten Liga vom heutigen Donnerstag bis Samstag ein Kurz-Trainingslager in Neustadt an der Donau. Genutzt werden sollen die Tage in Niederbayern unter anderem "intensiv für Gespräche", in mehreren Einheiten auf dem Platz möchten Wiesinger und Mintal zudem auch eigene Akzente setzen.

Ballverluste und Opferbereitschaft 

Die erste am Mittwochnachmittag verlief nicht viel anders als die allermeisten zuvor in dieser merkwürdigen Runde. Besonders während der Spielformen lief nicht viel zusammen; einfache Ballverluste und Missverständnisse, wohin man auch blickte. Wohl nicht nur einmal hätten sich Wiesinger und Mintal am liebsten ein Leibchen übergestreift und auch im Mittelfeld Verantwortung übernommen.

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Fünf Tage haben sie noch, um von außen einzuwirken, die Zeit droht ihnen davonzulaufen, auch wenn Wiesinger sagt: "Fußball ist eigentlich nicht kompliziert: Hau' alles raus, opfere dich für die Mannschaft auf, opfere dich für den 1. FC Nürnberg auf, sei bereit zu geben."

 

Vollbeschäftigung und ein Wackel-Grieche

Er und seine neuerdings fünf Assistenten sind es bis zum 11. Juli, wenn es sein muss "24 Stunden am Tag" (Wiesinger). In denen es vorrangig darum geht, "die rauszufinden, die zu allem bereit sind." Konstantinos Mavropanos, der unerschrockene Grieche vom FC Arsenal, wäre einer, konnte wegen seiner Adduktorenbeschwerden allerdings auch gestern noch nicht jede Übung mitmachen. Warum er am Sonntag in Kiel, obwohl nach wie vor nicht richtig gesund, auf der Bank saß, wird das Geheimnis der damals Verantwortlichen bleiben.

Die neuen könnten ihn jedenfalls gut gebrauchen, wie auch jeden anderen, der willens und fähig ist, dem Club zeitnah eine Hilfe zu sein. Die komplizierte Personalauswahl dürfte am Mittwoch gegen 14.45 Uhr denn auch das dominante Gesprächsthema gewesen sein im Trainerteam. Und wird es bis Dienstag auch bleiben.

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