Notenvergleich: FCN-Neuzugänge enttäuschen, Mühl überzeugt

15.9.2020, 15:33 Uhr
Notenvergleich: FCN-Neuzugänge enttäuschen, Mühl überzeugt

© Sportfoto Zink / DaMa

Mutlos, lasch und überfordert. Die Club-Kritik nach dem enttäuschenden 0:3 gegen RB Leipzig fiel deprimierend aus - freilich, vor kurzer Zeit hatten die Messestädter noch im Champions-League-Halbfinale mit Paris St. Germain die Kräfte gemessen. Entsprechend ernüchterte nicht das Ausscheiden aus dem Pokal-Wettbewerb an sich, sondern die Art und Weise viele Fans des 1. FC Nürnberg, der sich in der Vorbereitung doch einige Male in einer recht vielversprechenden Frühform präsentiert hatte.


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Besonders von den Neuzugängen erhoffte man sich am Valznerweiher frischen Wind. Wirklich überzeugen konnte allerdings keiner der drei Sommer-Verpflichtungen, die gegen RB Leipzig ihr Pflichtspiel-Debüt im Trikot des ruhmreichen Altmeisters sammelten: Tom Krauß, der gegen seinen Stammverein auf der Sechs auflief, zwar sein Talent erkennen ließ, insgesamt aber dennoch aufgrund von schlampigen Abspielen und Ballverlusten unter Druck Lehrgeld zahlen musste, erhielt sowohl von Seiten der User als auch von Seiten der NZ-Redaktion die Zensur "ausreichend".

Sarpreet Singh und der zur Halbzeit ausgetauschte Pascal Köpke sowie Nikola Dovedan waren derweil keine Faktoren im überschaubaren Nürnberger Offensiv-Spiel (allesamt Note 5), verbuchten gemeinsam nur 41 Ballkontakte. Allein Krauß war öfter am Ball (47). Der einzige Angreifer, dessen Leistung zumindest von der Redaktion mit dem Prädikat "ausreichend" versehen wurde, war Relegations-Held Fabian Schleusener. Der 28-Jährige erhielt von seinen Mitstreitern zumeist nur hohe Anspiele und hatte dabei Probleme, sich gegen die wuchtige Abwehr der Roten Bullen um Dayot Upamecano zu behaupten. Dennoch war er der einzige, der ansatzweise Torgefahr ausstrahlte. Die NZ benotet ihn mit der Note 4, die User tendieren sind kritischer (4,6).

Die Spieler des Defensiv-Verbunds - inklusive Torhüter Christian Mathenia, der zwar mit einem folgenschweren Patzer in der dritten Minute den Fehlstart verantwortete, folglich aber ein Leipziger Schützenfest verhinderte - leistete gegen eine freilich hochkarätig besetzte RB-Tormaschinerie ausreichende Arbeit. Trotz der drei Gegentore konnten sich besonders die beiden Innenverteidiger empfehlen: Asger Sörensen, der zweikampfstärkste Nürnberger an jenem Samstagnachmittag (83 Prozent), erhielt ebenso wie sein rustikal verteidigender Nebenmann Lukas Mühl erhielt von den Usern Bewertungen mit einer drei vor dem Komma.

Gegen Regensburg, das traditionell neben dem Umschaltspiel viel mit hohen Bällen auf wuchtige Mittelstürmer agiert, dürfte das gute Kopfballspiel des Duos erneut gefragt sein, wenngleich es sich um einen - allein aufgrund der individuellen Klasse - komplett unterschiedlichen Gegner handelt. Anders als gegen Leipzig wird dann die Leistung der Club-Akteure und insbesondere der Neuzugänge von deutlich größerer Aussagekraft sein, schließlich ist der Jahn, der die vergangene Saison auf Platz zwölf beendete, eher der Kategorie "Gradmesser" zuzuordnen als der sächsische Champions-League-Halbfinalist.