Neue Gesichter beim Training

"Gute Jungs auf einem guten Weg": Kleeblatt-Coach Schneider über Nachwuchs-Talente

Michael Fischer

Nürnberger Nachrichten

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21.8.2022, 05:55 Uhr
Vorspielen bei den Profis: Maximilian Dietz (links) und Ben Schlicke (rechts) gegen Ragnar Ache.

© Sportfoto Zink / Wolfgang Zink, Sportfoto Zink / Wolfgang Zink Vorspielen bei den Profis: Maximilian Dietz (links) und Ben Schlicke (rechts) gegen Ragnar Ache.

Wer das Training des Kleeblatts in diesen Tagen verfolgt, der sieht immer wieder neue Gesichter. Das liegt nicht nur daran, dass Spieler wie Marco Meyerhöfer und Afimico Pululu nach ihren Verletzungen inzwischen wieder mit der Mannschaft trainieren und sogar Gideon Jung nach seinem "arthroskopischen Eingriff" im Knie wieder an der Kronacher Hard zugegen ist.

In den vergangenen beiden Wochen trainierten gleich fünf Spieler aus dem Nachwuchsleistungszentrum bei der Mannschaft von Marc Schneider mit. Rechtsverteidiger Natanas Zebrauskas und Sechser Maximilian Dietz, der die U23 derzeit als Kapitän anführt, lobte der Cheftrainer vor einer Woche bereits ausdrücklich, beide seien "Optionen für den Kader" beim Auswärtsspiel in Düsseldorf - wo man ihre Namen dann aber vergeblich auf dem Spielberichtsbogen suchte.

Dafür tauchte dort der Name von Innenverteidiger Ben Schlicke auf. Vom 16 Jahre jungen Innenverteidiger versprechen sich die Fürther Verantwortlichen sehr viel, "Ben ist für sein Alter sehr weit, bietet sich im Training an", sagte Schneider zuletzt auf der Homepage des Vereins. "Auch das wollten wir honorieren. Wie er als Sechzehnjähriger den Spagat zwischen den verschiedenen Mannschaften, für die er spielberechtigt ist, hinbekommt, ist bemerkenswert."

Schlicke darf als Spieler des Jahrgangs 2005 ja sogar noch für die U19 kicken, für die er am Sonntag beim Pokalspiel gegen Weißenburg (8:0) auch auf dem Platz stand. Für das Team von Roberto Hilbert soll Schlicke in dieser Saison immer wieder spielen, genauso wie für die U23 von Petr Ruman in der Regionalliga Bayern. Vielleicht aber demnächst auch schon bei den Profis in der zweiten Liga, auch wenn der Cheftrainer da nichts überstürzen will.

"Kann eine Option sein"

Er spricht von einem "Plan mit ihm", Schlicke bringe allerdings bereits jetzt schon "viel mit und kann in gewissen Situationen mit seiner Körpergröße eine Option sein, um eingewechselt zu werden", erzählte Schneider am Freitagnachmittag auf der Pressekonferenz vor dem Heimspiel gegen Kaiserslautern (Anpfiff: Sonntag, 13.30 Uhr). Dennoch sei Schlicke von all den Talenten, die sich derzeit zeigen dürfen, "sicherlich am wenigsten weit" - allein schon aufgrund seines Alters.

Mit Devin Angleberger, Armindo Sieb, Oualid Mhamdi (alle 19) und Sidney Raebiger (17) seien einige "sehr nahe" an der ersten Elf, "einige haben ja auch schon ihre Einsätze gehabt", betonte Schneider. Dabei warb er aber auch um Geduld - bei Beobachtern wie Spielern. "Es geht immer auch um die Position", so der Trainer. "Es gibt Spieler, die relativ weit sind, aber auf ihrer Position relativ viel Konkurrenz und darum weniger Einsätze haben."

Das dürfte vor allem auf die Mittelfeldspiler Raebiger und Angleberger zutreffen, auch für Mhamdi wird es nicht leichter, nachdem Marco Meyerhöfer nach seinem Knöchelbruch große Fortschritte macht und sogar schon wieder mit seinen Kollegen trainiert.


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In der Innenverteidigung hingegen hat das Kleeblatt nicht erst seit der Verletzung von Gideon Jung eine Lücke. Nachdem jetzt auch noch Sebastian Griesbeck offenbar länger ausfällt, darf sich der ebenfalls 19-jährige Oliver Fobassam, der in Düsseldorf sein Startelf-Debüt gegeben hatte, gegen Kaiserslautern erneut zeigen. Fobassam habe "nicht noch drei ältere Spieler oder drei, die weiter sind, vor sich stehen", so Schneider.

Aufgrund der Vakanz in der hintersten Kette darf sich auch U23-Kapitän Dietz zeigen. Der hatte in der U19 des SC Freiburg immer wieder den zentralen Innenverteidiger in einer Dreierkette gegeben, wie er nach dem U23-Spiel gegen Vilzing erzählte (NN+). "Maxi Dietz kann Innenverteidiger spielen", betonte der Trainer bereits vor einer Woche. "Wir wollen die jungen Spieler wieder ranführen und diesen Zusammenschluss, damit die Jungs aus dem NLZ sehen, wo sie im Vergleich mit den Profis stehen."

Insgesamt ist Marc Schneider sehr zufrieden mit der Zahl an Talenten. "Wir haben viele gute Jungs, die auf einem guten Weg sind", findet er. "Bei einigen braucht es aber ein bisschen Geduld."

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