Millionenspende für Notre-Dame: Das könnte man mit dem Geld tun

17.4.2019, 16:14 Uhr
Nach dem Brand in Notre-Dame ist die Anteilnahme weltweit groß. Auch die Spendenbereitschaft ist beispiellos: Mit 600 Millionen Euro möchten vier wohlhabende Milliardärsfamilien aus Frankreich für den Wiederaufbau der Kathedrale aufkommen. Eine Menge Geld, die auch anders angelegt viel Gutes tun könnte. Wir haben ein paar Beispiele gesammelt.
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Nach dem Brand in Notre-Dame ist die Anteilnahme weltweit groß. Auch die Spendenbereitschaft ist beispiellos: Mit 600 Millionen Euro möchten vier wohlhabende Milliardärsfamilien aus Frankreich für den Wiederaufbau der Kathedrale aufkommen. Eine Menge Geld, die auch anders angelegt viel Gutes tun könnte. Wir haben ein paar Beispiele gesammelt. © AFP

Mit den 600 Millionen Euro, die von den Milliardärsfamilien Pinault, Arnault und Bettencourt sowie dem Ölkonzern Total gespendet werden, könnte man 29.887 Schülern in Bayern die Schullaufbahn finanzieren. Eine vom Preisvergleichsportal "idealo" durchgeführte Berechnung ergab Kosten von mehr als 20.000 Euro pro Schüler. Dazu gehören beispielsweise Anschaffungskosten für Schulranzen und Hefte, aber auch Hortkosten, Fahrtkosten für öffentliche Verkehrsmittel sowie die Kosten für Klassenfahrten.
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Gutes für die Bildung

Mit den 600 Millionen Euro, die von den Milliardärsfamilien Pinault, Arnault und Bettencourt sowie dem Ölkonzern Total gespendet werden, könnte man 29.887 Schülern in Bayern die Schullaufbahn finanzieren. Eine vom Preisvergleichsportal "idealo" durchgeführte Berechnung ergab Kosten von mehr als 20.000 Euro pro Schüler. Dazu gehören beispielsweise Anschaffungskosten für Schulranzen und Hefte, aber auch Hortkosten, Fahrtkosten für öffentliche Verkehrsmittel sowie die Kosten für Klassenfahrten. © Waltraud Grubitzsch/dpa

117.924 alleinstehende Hartz-IV-Empfänger könnten von dem gespendeten Geld ein Jahr lang den Regelsatz von 424 Euro erhalten - bei Haushalten mit mehr als einem volljährigen Hartz-IV-Empfänger, bei denen der Regelsatz dann 382 Euro pro Person  beträgt, sogar mehr.
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Tausende Hartz-IV-Empfänger bezahlen

117.924 alleinstehende Hartz-IV-Empfänger könnten von dem gespendeten Geld ein Jahr lang den Regelsatz von 424 Euro erhalten - bei Haushalten mit mehr als einem volljährigen Hartz-IV-Empfänger, bei denen der Regelsatz dann 382 Euro pro Person beträgt, sogar mehr. © Jens Büttner/dpa

Ständig Stau, ständig Baustelle - und irgendwie auch kein Ende in Sicht. Der Ausbau des Frankenschnellwegs zieht sich und wird immer teurer - könnte aber mit den Spendengeldern locker bezahlt werden. Und ein wenig Rückgeld, um den Bau vielleicht auch zeitlich voranzutreiben, wäre sogar auch noch übrig.
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Den Frankenschnellweg ausbauen

Ständig Stau, ständig Baustelle - und irgendwie auch kein Ende in Sicht. Der Ausbau des Frankenschnellwegs zieht sich und wird immer teurer - könnte aber mit den Spendengeldern locker bezahlt werden. Und ein wenig Rückgeld, um den Bau vielleicht auch zeitlich voranzutreiben, wäre sogar auch noch übrig. © Michael Matejka

Die 600 Millionen Euro würden ebenfalls reichen, um sämtliche Aufwendungen der Stadt Nürnberg im Sozialbereich - dazu gehören laut Haushaltsplanentwurf Zuschüsse an soziale Einrichtungen, die Familien- und Jugendhilfe oder das Bildungs- und Teilhabepaket - zu bezahlen. Und vom Rückgeld wären auch die Reinigung der städtischen Gebäude, die Müllabfuhr und Kanalarbeiten noch finanzierbar.
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Die Stadt Nürnberg im Sozialbereich unterstützen

Die 600 Millionen Euro würden ebenfalls reichen, um sämtliche Aufwendungen der Stadt Nürnberg im Sozialbereich - dazu gehören laut Haushaltsplanentwurf Zuschüsse an soziale Einrichtungen, die Familien- und Jugendhilfe oder das Bildungs- und Teilhabepaket - zu bezahlen. Und vom Rückgeld wären auch die Reinigung der städtischen Gebäude, die Müllabfuhr und Kanalarbeiten noch finanzierbar. © Michael Müller

Eine Panne jagt die nächste, wenn es um die Regierungsjets geht, die zuletzt negative Schlagzeilen machten. Da lohnt sich doch fast eine Neuanschaffung: Rund 150 Millionen Euro kostet ein A350-Langstreckenjet laut einem Bericht des "Handelsblatt" - mit dem für Notre-Dame gespendeten Geld wären also gleich vier Neuanschaffungen für die Bundesregierung drin.
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Die Regierungsjets auf Vordermann bringen

Eine Panne jagt die nächste, wenn es um die Regierungsjets geht, die zuletzt negative Schlagzeilen machten. Da lohnt sich doch fast eine Neuanschaffung: Rund 150 Millionen Euro kostet ein A350-Langstreckenjet laut einem Bericht des "Handelsblatt" - mit dem für Notre-Dame gespendeten Geld wären also gleich vier Neuanschaffungen für die Bundesregierung drin. © dpa

2014 brannte auch in Nürnberg eine Kirche. St. Martha wurde den Flammen zum Opfer und musste wieder aufgebaut werden. Sechs Millionen Euro kostete das damals, dementsprechend könnte die Kirche im Herzen Nürnbergs also 100-mal wiederhergestellt werden.
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Wiederaufbau von St. Martha

2014 brannte auch in Nürnberg eine Kirche. St. Martha wurde den Flammen zum Opfer und musste wieder aufgebaut werden. Sechs Millionen Euro kostete das damals, dementsprechend könnte die Kirche im Herzen Nürnbergs also 100-mal wiederhergestellt werden. © Horst Linke

Fliegen ist eine sehr bequeme Form der Fortbewegung. Das große Problem: Flugreisen sind ein immenser Klimasünder. Mit dem für Notre-Dame gespendeten Geld könnte der ökologische Fußabdruck von mehr als 26.000 Flügen von Paris nach New York City und zurück über Klimaprojekte zu 100 Prozent kompensiert werden - basierend auf Flugreisen mit einer in zwei Klassen vollbesetzten Boeing 737-300ER, die für diese Strecke häufig eingesetzt wird. Wie das geht? Ganz einfach: Das Internet-Portal "AtmosFair" berechnet den CO2-Ausstoß von Flugreisen und lässt einen darauf basierten Betrag direkt an Klimaschutzprojekte spenden. Das macht den durch den Flug entstandenen Schaden für die Umwelt zwar nicht wieder wett, hilft aber trotzem - nicht nur für das Gewissen.
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Gutes für das Klima

Fliegen ist eine sehr bequeme Form der Fortbewegung. Das große Problem: Flugreisen sind ein immenser Klimasünder. Mit dem für Notre-Dame gespendeten Geld könnte der ökologische Fußabdruck von mehr als 26.000 Flügen von Paris nach New York City und zurück über Klimaprojekte zu 100 Prozent kompensiert werden - basierend auf Flugreisen mit einer in zwei Klassen vollbesetzten Boeing 737-300ER, die für diese Strecke häufig eingesetzt wird. Wie das geht? Ganz einfach: Das Internet-Portal "AtmosFair" berechnet den CO2-Ausstoß von Flugreisen und lässt einen darauf basierten Betrag direkt an Klimaschutzprojekte spenden. Das macht den durch den Flug entstandenen Schaden für die Umwelt zwar nicht wieder wett, hilft aber trotzem - nicht nur für das Gewissen. © Christophe Gateau/dpa

Ein Dauer-Ärgernis, das ziemlich viel Geld kostet, ist auch der neue Berliner Flughafen BER. Mit den 600 Millionen Euro für den Wiederaufbau Notre-Dames ließen sich die Baukosten des Pannen-Airports für 521 Tage übernehmen. Das würde fast schon bis zum aktuell angepeilten Eröffnungstermin im Oktober 2020 reichen.
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Die BER-Baustelle bezahlen

Ein Dauer-Ärgernis, das ziemlich viel Geld kostet, ist auch der neue Berliner Flughafen BER. Mit den 600 Millionen Euro für den Wiederaufbau Notre-Dames ließen sich die Baukosten des Pannen-Airports für 521 Tage übernehmen. Das würde fast schon bis zum aktuell angepeilten Eröffnungstermin im Oktober 2020 reichen. © Patrick Pleul/dpa

Zieht es um - oder doch nicht? Das Hin und Her mit dem Bayerischen Gesundheitsministerium und dessen Umzug von München nach Nürnberg könnte sich schnell in Luft aufgelöst haben. Satte 60-mal könnte das Ministerium nämlich für die kolportierten 600 Millionen Euro in die Noris ziehen.
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Das Gesundheitsministerium nach Nürnberg holen

Zieht es um - oder doch nicht? Das Hin und Her mit dem Bayerischen Gesundheitsministerium und dessen Umzug von München nach Nürnberg könnte sich schnell in Luft aufgelöst haben. Satte 60-mal könnte das Ministerium nämlich für die kolportierten 600 Millionen Euro in die Noris ziehen. © Eduard Weigert

Nürnbergs U-Bahnen sind stellenweise veraltet, wirken nicht mehr modern und lassen auch in Sachen Hygiene zu Wünschen übrig. Kein Wunder, haben sie doch schon - teilweise über Jahrzehnte - treuen Dienst geleistet. Der neue Zug-Typ G1 von Siemens Mobility soll das ändern, rund 7,9 Millionen Euro lässt sich die VAG einen der Züge aus Wien kosten. Mit der Millionen-Spende aus Frankreich könnte die VAG 75 neue Züge bestellen und damit ihre komplette U-Bahn-Flotte auf den allerneuesten Stand bringen.
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Die U-Bahn-Flotte der VAG modernisieren

Nürnbergs U-Bahnen sind stellenweise veraltet, wirken nicht mehr modern und lassen auch in Sachen Hygiene zu Wünschen übrig. Kein Wunder, haben sie doch schon - teilweise über Jahrzehnte - treuen Dienst geleistet. Der neue Zug-Typ G1 von Siemens Mobility soll das ändern, rund 7,9 Millionen Euro lässt sich die VAG einen der Züge aus Wien kosten. Mit der Millionen-Spende aus Frankreich könnte die VAG 75 neue Züge bestellen und damit ihre komplette U-Bahn-Flotte auf den allerneuesten Stand bringen. © Siemens Mobility

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