Auswärts-Dreier? Klauß' Club fokussiert sich auf heute

7.3.2021, 05:31 Uhr
Auswärts-Dreier? Klauß' Club fokussiert sich auf heute

© Sportfoto Zink / DaMa

Dass es momentan überhaupt einen Unterschied macht, ob man auswärts oder im heimischen Achteck spielt, wollte Robert Klauß schon unlängst nicht erkennen. "Das hat wenig mit zu Hause oder auswärts zu tun", befand der Coach nach der drögen Nullnummer gegen Braunschweig. Freilich nervte Klauß, dass der Club die große Chance ausgelassen hatte, sich gegen einen Kontrahenten im Abstiegskampf mehr Luft zu verschaffen. Dass dies auf eigenem Platz passiert war, bewegte ihn jedoch nicht sonderlich. Man hätte sich in Darmstadt und Karlsruhe "nicht unbedingt mehr Chancen erspielt". Sondern unabhängig der Wettkampfstätte "diesen einen Moment am Ende gehabt", eben ins Tor getroffen.

Weder Vor- noch Nachteil?

Dass im Max-Morlock-Stadion 2021 weiterhin kein Dreier zu Buche steht, hätte gegen Braunschweig eher mit der rot-schwarzen Neuausrichtung als mit einem wie auch immer gearteten Heimfluch zu tun gehabt, erklärte Klauß. Man konzentriere sich im Kollektiv darauf, nun "sehr stabil zu verteidigen, aktiv und aggressiv gegen den Ball" zu sein. Etwas, was - wie gegen die Eintracht - “natürlich manchmal zu Lasten des eigenen Offensivspiels“ gehe. "Zu Hause und auswärts gibt es kaum einen Unterschied aktuell mehr in der Liga." Und demzufolge auch keinen wie auch immer gearteten Vor- oder Nachteil, dozierte der Trainer. Beim Club jedenfalls, fuhr Klauß fort, unterteile man seine Kraftproben in geisterspielleeren Arenen nicht mehr in Spiele auf eigenem oder gegnerischem Platz. Sondern danach, welche Aufgaben der jeweilige Kontrahent dem Club stelle. Und welche Stärken man selbst auf den wie auch immer gefärbten Rasen bringen kann und muss.

Revierverteidigung, vertraute Umgebung. Alles unerheblich - ohne Zuschauer und ihren Input? Etwas, was auch Studien nahelegen, die das Schwinden oder gar das Ende des Heimvorteils in Pandemiezeiten feststellen. Siegreich zeigte sich der FCN in der jüngeren Vergangenheit jedenfalls ausschließlich auf fremdem Geläuf. Nach den glücklichen, aber durchaus verdienten Erfolgen in Darmstadt und Karlsruhe winkt in Düsseldorf der dritte Auswärtscoup in Folge.

Wuchtige Blaupause! Im Dezember 2017 köpfte ein auch im Abwehrzentrum bärenstarker Georg Margreitter den Club am Rhein zum Sieg. 

Wuchtige Blaupause! Im Dezember 2017 köpfte ein auch im Abwehrzentrum bärenstarker Georg Margreitter den Club am Rhein zum Sieg.  © Sportfoto Zink / DaMa

Wann‘s das schon mal gab? Vor gar nicht langer Zeit! In seiner Aufstiegssaison machte der danach Fast-zweimal-Absteiger bei der Fortuna das halbe Dutzend voll, feierte in der Altbierstadt seinen sechsten Auswärtssieg in Serie. Georg Margreitter war es, der im Dezember 2017 eine Freistoßflanke des diesmal gesperrten Enrico Valentini nutzte, um den Ball ins Netz und ein 2:0 in den Spielbericht zu wuchten. Dass als Endergebnis wirklich ein 2:0 im Spielbericht stand, hing übrigens auch mit Fabian Bredlow zusammen, der einen Elfmeter parierte, den Schiedsrichter René Rohde den Fortunen zu Unrecht zugestanden hatte. Valentini, der beim Wiedersehen mit Düsseldorf auf der Rechtsverteidiger-Position von Oliver Sorg vertreten wird, hatte im Strafraum schließlich zunächst klar den Ball und erst danach Düsseldorfs Raman getroffen.

Ob Margreitter, der neben Arnar Gunnlaugsson als einziger von 18 rot-schwarzen Torschützen in Zweitliga-Vergleichen mit der Fortuna bislang zweimal traf, am Sonntag zum dritten Mal in Folge mit Lukas Mühl Nürnbergs Innenverteidigung bildet? Ob sich der Vorarlberger aufgerückt anschicken darf, seine dritte Bude gegen Düsseldorf von Beginn an in Angriff zu nehmen? "Das haben wir noch nicht entschieden", sagte Klauß am Freitag. Margreitters dritter Startelf-Einsatz, das dritte Mal zu Null, der dritte Auswärtssieg in Folge: Mit der Drei kann man vor der Partie gepflegt hantieren. Robert Klauß macht das nicht, ihm scheinen Zahlenspiele nicht so wichtig. Man fokussiere sich "komplett auf die Aufgabe", die sich seinem Team einzig und allein heute stellt.

" ... ein wichtiges Spiel, um das zu bestätigen"

Dass er gegen eine Fortsetzung der Nürnberger Erfolgsserie nichts einzuwenden hat, macht der Club-Coach gleichwohl deutlich. Man sei weiterhin dabei, sich aus "einer sehr schlechten Phase", die der Club zu Jahresbeginn hatte, herauszuarbeiten. "Natürlich ist Düsseldorf jetzt wieder ein wichtiges Spiel, um das zu bestätigen", sagt der Trainer. "Wir haben aus den letzten vier Spielen sieben Punkte geholt, auswärts zweimal gewonnen und zuletzt zweimal zu Null gespielt, das sind positive Dinge." Man wolle es schließlich schaffen, "mehrere gute Leistungen am Stück zu bringen". Und diese positiven Dinge - das hat natürlich auch Klauß erkannt - "weiter ausbauen".

+++ Plötzlich wieder wichtig: Margreitters Club-Rückkehr +++

8 Kommentare