FCN - und jetzt Aue? Dornebusch winkt Erzgebirge-Engagement

2.8.2020, 05:56 Uhr
Ein Ex-Nürnberger, der schon einmal das Nachsehen gegen Aue hatte, könnte die Veilchen bald schon selbst als Erzgebirgler wiedersehen.

© Sven Sonntag / Picture Point / Pool / via Sportfoto Zink Pyrbaum Ein Ex-Nürnberger, der schon einmal das Nachsehen gegen Aue hatte, könnte die Veilchen bald schon selbst als Erzgebirgler wiedersehen.

Dornebusch soll in Aue dabei “gesehen worden sein, als er mit seinem Berater in die Geschäftsstelle gegangen sei“, schrieb das in diesem Zusammenhang doch stark im Konjunktiv bleibende Newsportal Tag24 unlängst. Feststeht, dass die Veilchen auf der Suche nach einem Torwart sind. Einem, der Martin Männel, seit Jahren schon Aues Platzhirsch zwischen den Pfosten, im Bedarfsfall optimal vertreten kann. Das bestätigte Vereinsboss Helge Leonhardt am Samstag dem MDR, als dieser ausführlich vom Trainingsauftakt des Nürnberger Zweitliga-Konkurrenten am Fuße des Zeller Berges berichtete.

"Wir brauchen ein Netz neben Männel" 

"Da arbeiten wir jetzt intensiv dran", begann Leonhardt. "Ich kann da nichts nach außen sagen, Kaderfragen sind interne Fragen", kommentierte Aues außerhalb des Erzgebirges oft als recht extravagant wahrgenommene Klubboss das auch. Und sagte dann natürlich doch noch eine Menge. Etwa, dass es Robert Jendrusch ("ein Super-Typ"), der im Saisonfinish den an einer Schulterverletzung laborierenden, am Samstag jedoch wieder munter mitübenden Männel vertreten hatte, nichts bringe, "wenn er sich in Aue 20 Jahre auf die Bank setzt". Und man sich daher umschaue "nach einem adäquaten Torwart, der zweitligatauglich sein sollte oder ist". "Wir brauchen ein Netz neben Männel - also, wenn Martin verletzt ist oder Karten hat. Und Martin braucht auch Konkurrenz. Konkurrenz belebt das Geschäft - im Sport und auch im Business“, sagte Leonhardt also. Und erfreute die MDR-Zuschauer trotz zurückhaltendem Beginn also auch bei diesem Thema doch noch mit Sätzen, die am Ende nach Helge Leonhardt klingen sollten. 

Dass man sich im Erzgebirge mit Felix Dornebusch beschäftigt, klingt derweil durchaus plausibel. Der 26-Jährige hat in Nürnberg durchaus Werbung für sich gemacht. Und es wohl selbst auch schade gefunden, dass Nürnberg vielleicht nicht stärker um ihn warb. "Natürlich würde ich sehr gerne bleiben", hatte der 1,93-Meter-Mann - so nachzulesen in der NZ - noch Ende April betont. Und angefügt, dass er es “schon als gewisse Ehre“ ansehe, “hier spielen zu dürfen. Der Club ist ja kein klassischer Zweitligist, sondern ein Traditionsverein mit einem großen Namen. "Das Gesamtpaket passt, deshalb würde ich auch ungern hier wieder weggehen", sagte Dornebusch. Der Mann also, der am Tag nach dem Ingolstadt-Irrsinn, der erfolgreich bestrittenen Relegation, dennoch aus Nürnberg verabschiedet wurde.

Verlässlich und formidabel

Nach den verletzungsbedingten Ausfällen von Christian Mathenia, Andreas Lukse, Jonas Wendlinger sowie der noch nicht ausreichenden Performance des 18-jährigen Torwart-Talents Benedikt Willert hatte man den zuvor vereinslosen Glatzkopf Mitte November recht kurzfristig engagiert. Dornebusch bestand zum Einstand, der mit Jens Kellers Debüt als Club-Coach korrelierte, die Feuertaufe in Fürth. Er leistete sich im Anschluss zwar auch einen blödsinnigen Ausflug gegen Wiesbaden. In seinen insgesamt sieben Pflichtspielen machte der Ruhrpott-Import aber durchaus einen Eindruck, der den damals noch von Robert Palikuca im sportlichen Bereich verantworteten FCN durchaus dazu hätten bringen hätten können, den Keeper auf dem Club-Deck zu halten. Zumal Dornebusch sein ebenso behändes wie verlässliches Torwartspiel immer wieder mit Torwart-Schmankerln - in Form einer wichtigen Glanzparade beim Jahresabschluss gegen Dresden oder als Elfmeterkiller beim Neujahrsfest gegen die 2:5-Bayern - garnierte.

Schleuseners Relegationsrückhalt

Das letzte Spiel für seinen Ex-Club bestritt Dornebusch, den im Wintertrainingslager des FCN zuvor wenig verwunderlich noch Nürnbergs Torwartfluch in Gestalt einer Ellbogenverletzung ereilen sollte, nach der Corona-Pause gegen Aue. Gegen den Verein also, bei dem er möglicherweise bald anheuern könnte. Und für den Verein, dem der sympathische Schlussmann in sieben intensiven Monaten durchaus eine Unterstützung war. Zuletzt - einen Tag vor seiner Verabschiedung - in Ingolstadt, als sich die rot-schwarze Jubeltraube anschickte, Fabian Schleusener zu erdrücken. Ein wahrer Rückhalt eben, wie Nürnbergs Relegationsheld im 11-Freunde-Interview bestätigte. "Zum Glück hat unser zweiter Tor­wart Felix Dor­ne­busch das mit­be­kommen, er lag bei mir in der Nähe und hat dann mit einer beherzten Lie­ge­stütz-Bewe­gung mal eben 12, 13 Mann von mir weg­ge­drückt. Des­wegen auch an dieser Stelle noch mal: Vielen Dank an dich, Felix!" 

 

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