Matchstatistik: Der FCN steht wieder sicher

9.2.2020, 14:55 Uhr
Die beiden Innenverteidiger Georg Margreitter und Konstantinos Mavropanos überzeugten gegen Osnabrück mit guter Zweikampf- und Passquote.

© Sportfoto Zink / Daniel Marr Die beiden Innenverteidiger Georg Margreitter und Konstantinos Mavropanos überzeugten gegen Osnabrück mit guter Zweikampf- und Passquote.

Der Club kann doch noch zweimal hintereinander gewinnen. Und das auch noch zu null! Auch, wenn gegen Osnabrück noch lange nicht alles geklappt hat, zumindest die Abwehr des 1. FC Nürnberg stand am Samstag. Club-Coach Jens Keller bezeichnete diesen Fakt nach dem Spiel als den "Grundstein für den Erfolg".

Dafür waren vor allem die beiden Innenverteidiger verantwortlich. Georg Margreitter war mit 67 Ballkontakten öfter in Aktion als alle anderen Nürnberger und auch Konstantinos Mavropanos lag mit 61 nicht weit dahinter. Während der griechische Neuzugang 77 Prozent seiner Pässe zum Mitspieler brachte und 68 Prozent seiner Zweikämpfe für sich entscheiden konnte, hatte der Nürnberger Abwehrchef mit 75 Prozent gewonnener Zweikämpfe die beste Quote in den eigenen Reihen. Nur Kevin Wolze und Joost van Aken vom VfL Osnabrück konnten mit 80 und 76 Prozent etwas mehr Duelle für sich entscheiden. Außerdem fanden 76 Prozent von Margreitters Pässen die Teamkollegen.

Vor allem die Außenverteidiger haben in der Defensivarbeit aber noch etwas Luft nach oben. Sowohl Oliver Sorg als auch Tim Handwerker konnten nur etwa die Hälfte ihrer Zweikämpfe gewinnen. Im Aufbauspiel dagegen waren die beiden gut eingebunden und zeigten sich mit 76 und 62 Prozent angekommener Bälle als relativ sichere Passgeber.

Sicherung vor der Abwehr und aggressive Zweikampfführung

Mit einer Passquote von 72 Prozent und einer Zweikampfquote von 67 Prozent sorgte dafür Johannes Geis zentral vor der Abwehr für mehr Stabilität und Sicherheit im Aufbauspiel und in der Arbeit gegen den Ball. Fabian Nürnberger, der mit Geis die Doppelsechs übernahm, hatte offensichtlich den offensiveren Part inne. 79 Prozent seiner Pässe erreichten den Mitspieler, aber nur 41 Prozent seiner direkten Duelle konnte er für sich entscheiden. Dafür verzeichnete der 20-Jährige eine Torschussvorlage und den Assist zum Siegtreffer.

Auch in der Zweikampfführung scheint der FCN aggressiver zu werden, ganze 19 Mal wurden die Nürnberger sogar zurückgepfiffen. Osnabrück foulte sechsmal weniger. Läuferisch waren beide Mannschaften ähnlich viel unterwegs, die Gastgeber liefen 111,8 Kilometer, der Club legte 111,36 Kilometer zurück. Der Ballbesitz war mit 54 Prozent ganz leicht auf der Seite der Hausherren, ebenso wie die Passquote (73 zu 72 Prozent für Osnabrück).

Matchwinner Behrens und Pechvogel Hack

Matchwinner war Club-Kapitän Hanno Behrens, der mit seinem Kopfballtor für den Sieg sorgte. Dafür lief er 11,6 Kilometer, mehr als die meisten auf dem Platz. Nur Moritz Heyer vom VfL war mit 11,86 Kilometern ein bisschen mehr unterwegs. Obwohl die Zweikampfquote des Club-Kapitäns mit 33 Prozent zu wünschen übrig ließ, erfüllte er seine offensive Rolle auf der Zehn gewissenhaft und agierte mit 71 Prozent Passquote auch als Ballverteiler. Insgesamt verzeichnete er zwei Torschussvorlagen, zwei Torschüsse und eben einen Treffer.

Robin Hack machte ebenfalls wieder auf sich aufmerksam und war mit 11,45 Kilometern viel unterwegs. Zwar konnte er nur 43 Prozent seiner Zweikämpfe gewinnen, nach dem Osnabrücker Ulrich Taffertshofer mit einer Passquote von 84 Prozent war er allerdings der zweitsicherste Passgeber auf dem Spielfeld. Eine Torschussvorlage lieferte er, an seiner Treffsicherheit muss Hack, der nächste Woche aufgrund seiner fünften Gelben Karten zuschauen muss, wohl noch arbeiten. In den letzten zehn Minuten der Partie hatte er noch zweimal die Möglichkeit, auf 2:0 zu erhöhen.

Mehr Torchancen und gebremste Euphorie

Ansonsten zeigt die Statistik ein relativ ausgeglichenes Spiel, in dem sich die Teams in vielen Punkten weitgehend die Waage hielten. Das fand auch Osnabrücks Trainer Daniel Thioune: "Aus meiner Sicht sind wir heute kein verdienter Verlierer." Entscheidend war aber wohl, dass der Club öfter vor das Tor von Nils-Jonathan Körber kam und einen der elf Versuche schließlich verwandeln konnte. Damit schoss der FCN fast doppelt so häufig auf den Osnabrücker Kasten als die Gastgeber auf Mathenias Tor. Die sechs Versuche des VfL konnten Christian Mathenia und die Nürnberger Defensive jeweils entschärfen.

Damit hat der Club vor allem in Bezug auf Effektivität zwar noch Luft nach oben, die Tendenz ist aber dennoch steigend. "Wir wissen aber, dass es in dieser Liga auch schnell wieder anders laufen kann", warnt Mathenia vor einem zu euphorischen Jubelsturm und auch Jens Keller richtet den Blick in die Zukunft: "Wir haben aber noch nichts erreicht und müssen jetzt so weitermachen." Vielleicht ist es aber ja bald mal soweit, dass der FCN ein Spiel auch mal eindeutig dominiert und die Nerven der Fans etwas schont.

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