Vor dem Spiel in Mainz

Immer wieder 0:1: Warum das Kleeblatt so oft in Rückstand gerät

27.8.2021, 16:30 Uhr
Und schon wieder das 0:1: Marco Meyerhöfer am vergangenen Samstag beim Heimspiel gegen Bielefeld.

© Sportfoto Zink / Wolfgang Zink, Sportfoto Zink / Wolfgang Zink Und schon wieder das 0:1: Marco Meyerhöfer am vergangenen Samstag beim Heimspiel gegen Bielefeld.

Wann seine Mannschaft mal nicht das 0:1 kassiert hat? Die Frage kann Marco Meyerhöfer nicht auf Anhieb beantworten, zumindest wenn man sie auf Ligaspiele eingrenzt. Der Rechtsverteidiger überlegt kurz, man sieht, wie er die vergangenen Monate in seinem Kopf durchgeht. Bei der gedanklichen Reise in die Vergangenheit kommt Meyerhöfer auf "sechs bis acht Spiele", in denen seine Fürther immer wieder in Rückstand gerieten - am Ende aber trotzdem oft als Sieger vom Platz gingen.

Ganz so viele waren es doch nicht, am 31. Spieltag der vergangenen Saison schoss Hans Nunoo Sarpei das 1:0 gegen den SV Sandhausen. Meyerhöfer erinnert sich sofort an das Spiel, "auch da lagen wir zwischenzeitlich mit 1:2 zurück", sagt er. Kurz vor Schluss aber schoss Branimir Hrgota eines der schönsten Tore des Aufstiegsjahrs und ließ alle Fürther vor dem Fernseher über einen 3:2-Erfolg jubeln.

Um ein Spiel zu finden, in dem die Spielvereinigung tatsächlich nie in Rückstand geriet, muss man noch ein bisschen weiter zurückschauen. Beim 3:0 gegen Braunschweig am 29. Spieltag ließen Meyerhöfer und seine Kollegen kein einziges Tor zu. Danach jubelte der Gegner immer mindestens einmal. Die Frage nach dem Warum kann der 25-Jährige, der seinen Vertrag in dieser Woche um vier Jahre verlängert hat, aber nicht so einfach beantworten. "Wenn wir es erklären könnten", sagt er, "hätten wir schon längst versucht, es abzustellen."


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Das gelang weder an den letzten drei Spieltagen der zweiten noch an den ersten beiden der ersten Liga. Nach dem Aufstieg aber wirken sich die steten Rückschläge schlimmer aus. "In der zweiten Liga war es nochmal leichter, ein Spiel zu drehen", sagt Meyerhofer, "das ist in der Bundesliga deutlich schwerer." Auf ein mentales Problem, auf fehlende Wachheit im Kopf will er das immer wieder kehrende 0:1 aber nicht zurückführen, "wir müssen hinten als gesamter Verbund einfach besser stehen und selbst in Führung gehen".

Das Problem ist jedenfalls erkannt, Trainer Stefan Leitl hatte nach dem Heimspiel gegen Bielefeld betont, wie körperlich und geistig anstrengend es sei, immer wieder gegen Widerstände ankämpfen und ein Spiel drehen zu müssen. "Es ist natürlich sehr schwer, immer das 0:1 zu kassieren, weil man weiß, dass man dann schon zwei Tore braucht, um ein Spiel zu gewinnen", sagt Meyerhöfer.

Am Samstag (15.30 Uhr) in Mainz wollen sie endlich mal wieder selbst in Führung gehen und dann den ersten Bundesliga-Sieg dieser Saison feiern. Die Leistung vom Heimspiel gegen Bielefeld soll die Fürther beflügeln, "das einzige, was nicht sehr gut war, war unsere Chancenverwertung",sagt Leitl, der überzeugt ist, "dass wir Woche für Woche besser und stärker werden".

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