Royals und Peppa Pig: Heute beginnt die Spielwarenmesse

29.1.2020, 10:37 Uhr
"Königlicher" Besuch auf der Spielwarenmesse: Viele Hersteller lassen sich etwas Besonderes einfallen, um die Fachbesucher an ihre Stände zu locken.

© Stefan Hippel "Königlicher" Besuch auf der Spielwarenmesse: Viele Hersteller lassen sich etwas Besonderes einfallen, um die Fachbesucher an ihre Stände zu locken.

Im NCC Ost lief am Dienstag die Neuheitenschau der Spielwarenmesse. Die "PressPreview", wie die Veranstaltung am Vortag des heutigen Starts der Weltleitschau offiziell heißt, ist ein Top-Termin für die Medien. Denn hier gibt es auf überschaubarem Raum – dem ersten Stock des Congress-Centers – geballte Informationen darüber, womit Hersteller und Händler beim Verbraucher punkten wollen. Zur Preview haben sich diesmal 50 Firmen aus dem In- und Ausland angemeldet – deutlich mehr als im Vorjahr, als lediglich gut 30 der damals 2886 Aussteller das Marketinginstrument Neuheitenschau nutzten. Auch Peppa Pig ist vor Ort. Genau gesagt, mehrere Umsetzungen des beliebten Schweinemädchens nebst Familie und Freunden – alles Protagonisten einer britischen Zeichentrick-TV-Serie.


Das müssen Sie zum Spielwarenmesse-Start wissen


Peppa Pig ist in doppeltem Wortsinn ein saustarkes Lizenzthema. Die Firma Revell etwa hat ein ferngesteuertes Mini-Cabrio mit Plüschkarosse im Angebot, in dem zwei kleine Plüschwutze Platz haben. Und alles ist waschbar, wie es am Stand der Firma heißt. Gedacht ist die knuddelige Fahrgemeinschaft für Kinder ab zwei Jahren.

"Wir pflanzen auch Bäume"

Voll aufs Schwein setzt auch das Spiel "Pigcasso". Die Spieler setzen sich hier eine Schweinenase auf, an der ein Stift gefestigt ist. Jetzt gilt es, verschiedene Aufgaben zu lösen. Etwa, einen vorgegebenen Begriff zu zeichnen, den andere Mitspieler dann erraten müssen. "Pigcasso" gehört zu den Finalisten des Neuheitenpreises der Spielwarenmesse.

Dort will auch "Bird’s Nest Café" absahnen. "Wir sind sehr aufgeregt", sagt Danielle Hanson von der US- amerikanischen Herstellerfirma Tender Leaf Toys und lacht fröhlich. Das elektronikfreie pastellfarbene Café aus Holz erinnert an den guten alten Kaufladen, allerdings eben neu interpretiert und an den Zeitgeist angepasst – Kaffee gibt es in allen Variationen. Das Produkt ist den Angaben zufolge nachhaltig und ethisch korrekt produziert. "Wir pflanzen auch Bäume für das von uns verbrauchte Holz nach", versichert Danielle Hanson. Coffee-Shop-Ketten wie Starbucks dürfte das Holzcafé begeistern: Die Kleinen von heute sind schließlich die Kunden von morgen.

Royals und Peppa Pig: Heute beginnt die Spielwarenmesse

© Foto: Ralf Rödel

Natürlich gibt es auf der "PressPreview" auch viel Elektronik zu sehen. Die ist aus der Welt von Teddy und Co. ohnehin nicht mehr wegzudenken. Interessant ist in diesem Zusammenhang der Trend, Inhalte und Stars, die Kinder (und Erwachsene) aus der digitalen Welt kennen, buchstäblich begreifbar zu machen: durch Produkte zum Anfassen. "Digital goes physical" haben Marketingexperten diese Entwicklung getauft, die bei den Lizenzgebern und -nehmern die Kassen klingeln lassen. Bei Letzteren allerdings nur, wenn sie aufs richtige Pferd, pardon: die richtige Lizenz gesetzt haben. Marktforscher bescheinigen Lizenzthemen – und davon gibt sehr viele – gerade in Deutschland noch viel Luft nach oben.

Gutes tun mit Pippi

Den hiesigen Markt hat auch die schwedische Firma Micki Leksander im Blick – und sie zeigt zudem, dass sich Geschäftssinn und Gutes tun nicht ausschließen. Das Unternehmen, Lizenznehmer für die inzwischen 75-jährige rotbezopfte Super-Göre, hat eine 40 Zentimeter große Pippi-Puppe herausgebracht, die außer Schwedisch, Norwegisch, Dänisch und Finnisch auch Deutsch spricht. Beim Verkauf der Puppe geht umgerechnet rund ein Euro direkt an die Organisation "Save the Children", die sich für die Rechte und den Schutz von Kindern weltweit einsetzt.

Messe wappnete sich gegen Coronavirus

Apropos Schutz: Das Coronavirus ist natürlich auch Thema auf der Neuheitenschau. Spielwarenmesse-Chef Ernst Kick bringt die Lungenkrankheit allerdings nicht aus der Ruhe: "Ich bin sehr entspannt, und zwar einfach deshalb, weil wir alles getan haben, was wir zum Schutz unserer Gäste haben tun können." So wurde zum Beispiel die Zahl der Desinfektionsstationen um 25 auf über 70 erhöht, ein Arzt ist vor Ort. Ohnehin sei man grundsätzlich vorbereitet, "weil wir mit der Spielwarenmesse zeitlich ja immer in der Grippe-Saison unterwegs sind". Kick geht davon aus, dass dieses Jahr etwas weniger Fachbesucher aus China zu Weltleitschau kommen. Allerdings nicht allein wegen des Virus, sondern auch wegen des Neujahrsfestes im Reich der Mitte, das terminlich diesmal mit der Spielwarenmesse zusammenfällt.

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