Leistung im Superlativ? Club-Coach Keller lobt Mavropanos

6.2.2020, 12:34 Uhr
Großer Radius: Konstantinos Mavropanos (links) spitzelt dem Sandhäuser Philip Türpitz den Ball vom Fuß.

© Foto: Sportfoto Zink Großer Radius: Konstantinos Mavropanos (links) spitzelt dem Sandhäuser Philip Türpitz den Ball vom Fuß.

Als Jens Keller in der Euphorie nach dem 2:0-Heimsieg gegen den SV Sandhausen Konstantinos Mavropanos seine Wertschätzung ausdrücken wollte, griff der Trainer des 1. FC Nürnberg tief in die Kiste der Superlative und erwischte einen, der in der Zweiten Liga ziemlich angestaubt daherkommt, weil nur sehr selten Verwendung findet: Eine Weltklasse-Leistung attestierte Keller seinem neuen Innenverteidiger und schmeichelte ihm damit.

 

 

Auf eine Aktion des Griechen traf Kellers Gütesiegel allerdings uneingeschränkt zu: Als "Dinos" mit einer Monstergrätsche dem einschussbereiten Gegner den Ball noch vom Schuh wischte, war das Spiel endgültig gewonnen. "Bei einem Elfmeter muss man immer wach sein. Denn man weiß nie, was passiert", profitierte Mavropanos vom vorangegangenen Fehlschuss des Sandhäusers Leart Paqarada.

Mavropanos war schon bei den beiden Elfmetern in Hamburg (1:4) immer auf Empfang geblieben, aber erst diesmal parierte FCN-Keeper Christian Mathenia den Versuch. "Es ist ja mein Job, dafür zu sorgen, dass Christian zu null spielen kann", erklärt der Leihspieler vom FC Arsenal, er erkannte nichts Außergewöhnliches in seiner außergewöhnlich guten Aktion.

Weltklasse in Liga zwei

"Seit ich hier bin, läuft alles perfekt. Auch das Team ist super", freut sich der 22-Jährige. Im zweiten Spiel für den Club also doch schon eine Weltklasse-Leistung? Mavropanos schmunzelt, als er auf das Zitat seines Trainers angesprochen wird, widersprechen will er nicht, aber er relativiert es: "Ich weiß nicht, ich denke, dass ich gut gespielt habe. Aber es geht auch nicht um mich, sondern um das Team", bleibt Mavropanos bescheiden: "Ich denke, ich kann noch besser spielen."

Seine Zuschauerrolle beim FC Arsenal und die daraus resultierende Unzufriedenheit ließ ihn vor wenigen Wochen über einen Wechsel für sechs Monate von London nach Nürnberg nachdenken. Hier bekommt er nach nur sieben Premier-League-Einsätzen in zwei Jahren wieder die Möglichkeit, Woche für Woche zu spielen. "Natürlich gibt es Unterschiede, aber die zweite Bundesliga ist eine sehr gute Liga", erzählt er. Für den kantigen Abwehrspieler liegt im sportlichen Abstieg noch immer genügend sportlicher Reiz. "Es ist sehr intensiv und jedes Team gibt immer alles. Egal, ob es oben oder unten in der Tabelle steht. Deshalb ist auch immer alles möglich", sagt der 1,94 Meter Große und genießt seine Liaison auf Zeit.

Die Autaktpleite beim HSV, die ihm selbst eine mangelhafte Beurteilung eingebracht hatte, geschenkt: "In Hamburg hatten wir gerade am Anfang ein paar Probleme in der Defensive, deshalb haben wir auch so frühe Gegentore bekommen. Gegen Sandhausen waren wir von der ersten bis zur letzten Minute sehr gut, gerade was das Mentale angeht. Unser Plan war perfekt, deshalb haben wir auch gewonnen."

In dieser Woche will man einen neuen perfekten Plan erarbeiten und diesen dann am Samstag beim VfL Osnabrück perfekt zur Anwendung bringen. Zum ersten und wahrscheinlich auch einzigen Mal in seinem Leben wird Mavropanos dann an der Bremer Brücke auflaufen. "Ich weiß, dass sie zu Hause sehr guten Fußball spielen und ein gutes Team sind. Es wird sehr umkämpft sein." Der Leihspieler aus der Premier League ist offensichtlich nicht nur ein Weltklasse-Verteidiger, sondern auch erstklassig informiert.

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