Italienisches Gemüse

Wie schmeckt eigentlich Radicchio - und worauf sollte man bei der Zubereitung achten?

Simone Madre

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12.1.2024, 08:09 Uhr
Radicchio - der Name erinnert an Radieschen. Beide teilen sich die rot-weiße Farbe, stammen aber aus unterschiedlichen Pflanzenfamilien.

© Esbenklinker via www.imago-image Radicchio - der Name erinnert an Radieschen. Beide teilen sich die rot-weiße Farbe, stammen aber aus unterschiedlichen Pflanzenfamilien.

In diesem Artikel:

Radicchio ist ein Gemüse, das nicht jeder kennt. Im folgenden Artikel gibt es Informationen zu den Inhaltsstoffen, wichtige Hinweise zur Zubereitung und Tipps, wie man den bitteren Geschmack abmildern kann. Zudem finden Sie hier einfache und leckere Rezepte zum Nachmachen.

Radicchio gehört - genau wie Chicorée und Zuckerhut - zur Kulturform der "Gemeinen Wegwarte" und kann entweder als Gemüse oder Salat genutzt werden. Typisch für Gattungen der Wegwarten ist der bittere Geschmack. Radicchio hat unter allen Sorten den höchsten Gehalt an Bitterstoffen. Das Gemüse kennt man auch als "Roter Zichoriensalat" oder "Rote Endivie". Die Farbe des Salats ist intensiv weinrot bis violett. Die Blätter sind von Adern (weißen Blattrippen) durchzogen. Der rote Farbstoff entwickelt sich allerdings erst bei kühleren Temperaturen. Umgeben ist der Salatkopf von grünem Umblatt, das vor dem Verkauf entfernt wird. Es gibt rundliche Sorten wie den Chioggia und längliche Sorten wie den Treviso.

Das purpurrote Gemüse stammt ursprünglich aus Italien. Bereits in der Antike wurde die Ursprungsform der Radicchio gegessen – die bläuliche Wegwarte. Diese galt als wertvolle Heilpflanze. Seit dem 16. Jahrhundert wird die Eigenschaft des Radicchios, im Winter zu wachsen und zu gedeihen, bewusst genutzt. Heutzutage findet man den Radicchio-Anbau vorwiegend in Norditalien, dieser hat sich jedoch bereits auf der ganzen Welt verbreitet. In Deutschland hat sich Radicchio erst seit wenigen Jahrzehnten etabliert.

Radicchio liefert dem Körper jede Menge gesunde Nährstoffe.

Radicchio enthält:

  • Vitamin C
  • Vitamine der B-Gruppe
  • Vitamin A
  • Mineralstoffe
  • Kalzium
  • Kalium
  • Bitterstoffe (vor allem Intybin: wirkt appetitanregend und verdauungsfördernd)

Hauptsaison hat der Radicchio reicht in Deutschland von Juni bis November. Dann findet man den Salat vom heimischen Feld beispielsweise auf dem Wochenmarkt. Empfehlenswert ist es, saisonales Gemüse zu kaufen, um lange Transportwege zu vermeiden. Aber auch im Supermarkt ist Radicchio verbreitet. Radicchio aus Italien kann ganzjährig im Supermarkt erworben werden. Von Dezember bis Mai stammt der Radicchio meist aus dem Gewächshaus.

Im Kühlschrank aufbewahrt, hält sich Radicchio rund eine Woche. Tipp: In ein feuchtes Tuch gewickelt bleibt er besonders knackig und frisch.

Der perfekte Zeitpunkt für die Aussaat ist von der jeweiligen Sorte abhängig. Einige Sorten werden im Sommer und Herbst geerntet, während sich andere Sorten auch für die Überwinterung eignen und erst im Frühjahr geerntet werden. Da sich das deutsche Klima nicht so gut für die Überwinterung eignet, wird die erste Variante empfohlen.

Der Radicchio sollte vorgezogen werden, sodass man bereits im März im Innenraum starten kann. Damit haben die Jungpflanzen einen Vorsprung beim Auspflanzen und die Ernte wird besonders ertragreich. Etwa Mitte Mai können die Pflanzen dann ins Beet gesetzt werden. Alternativ setzt man die Samen Ende Mai direkt ins Freiland und spart sich das Vorziehen. Etwa vier Monate nach der Aussaat kann man den Radicchio ernten.

Radicchio kann gebraten, gedünstet oder roh verzehrt werden. Mit der intensiven roten Farbe ist der Radicchio ein echter Hingucker in Salaten oder anderen Gerichten. Da die Pflanze sehr bitter ist, empfiehlt sich eine Kombination mit Obst oder milden Salatsorten. Für eine warme Zubereitung eignet sich der längliche Radicchio namens Treviso besonders gut.

Vor dem Verzehr sollte der Salatkopf gründlich mit klarem Wasser abgespült und erst kurz vor dem Verzehr mit Marinade oder Dressing vermengt werden. So stellt man sicher, dass er sein frisches Aussehen behält.

Tipp: Wem der Radicchio zu bitter ist, kann diesen vor der Verarbeitung für einige Minuten in lauwarmes Wasser legen. Dadurch verliert der Salatkopf etwas Bitterkeit. Noch stärker ist der Effekt, wenn man die Blätter kurz dünstet oder gart.

Bei diesen leckeren Rezepten wird der bittere Geschmack des Radicchio ausbalanciert oder durch die Zubereitung gemildert.

1) Fruchtiger Radicchio-Salat mit Apfel

Zutaten:

  • 1 Radicchio-Kopf
  • 1 Apfel
  • 5 EL Olivenöl
  • 4 EL Apfelessig
  • 1 TL Zucker
  • 3 EL Sonnenblumenkerne
  • Salz
  • Pfeffer

Zubereitung:

  1. Im ersten Schritt wird der Radicchio gewaschen, der Strunk entfernt und in Streifen geschnitten.
  2. Anschließend wäscht man den Apfel, entfernt die Kerne und schneidet diesen in feineSpalten. Alternativ kann man den Apfel auch raspeln oder in kleine Würfel schneiden.
  3. Nun werden die Sonnenblumenkerne in der Pfanne ohne Fett angeröstet. Dabei sollte man eine niedrige Hitzestufe auswählen und die Kerne regelmäßig wenden. Wer möchte, kann anstelle von Sonnenblumenkernen auch Pinien- oder Kürbiskerne verwenden.
  4. Danach wird das Dressing angerührt: Dazu vermischt man das Olivenöl mit dem Apfelessig und schmeckt dies mit Zucker, Salz und Pfeffer ab.
  5. Zuletzt wird Radicchio mit den Apfelspalten und dem Dressing vermengt und vor dem Servieren mit den gerösteten Kernen bestreut. Guten Appetit!

2) Radicchio Risotto

Das typische italienische Gericht kann man auch ganz einfach in der eigenen Küche zubereiten.

Dafür braucht man:

  • 200 g Radicchio
  • 1 Zwiebel
  • 1 Knoblauchzehe
  • 2 El Olivenöl
  • 100 ml Rotwein
  • 240 g Rundkornreis
  • 1 Liter Wasser mit Gemüsebrühe
  • Salz
  • Pfeffer
  • 2 EL Butter
  • 30 g Parmesan

So funktioniert es:

  1. Zuerst wird der Salatkopf gewaschen und in Streifen geschnitten.
  2. Danach werden die Zwiebel und Knoblauchzehe geschält, klein geschnitten und in Öl gedünstet - Hier erfahren Sie, welches Olivenöl sich zum Braten eignet.
  3. Anschließend gibt man den geschnittenen Radicchio hinzu und dünstet diesen mit.
  4. Nun muss man das Gemüse mit Rotwein aufgießen und weich dünsten, bis der Wein fast vollständig eingekocht ist. Jetzt wird Reis hinzugegeben und mit Gemüsebrühe aufgegossen.
  5. Das Ganze kocht nun unter ständigem Rühren und wird mit Salz sowie Pfeffer abgeschmeckt. Die Garzeit beträgt ungefähr 20 Minuten.

Tipp: Das Gericht können Sie mit kalter Butter und Parmesan verfeinern.

3) Radicchio Marmelade

Tatsächlich kann man aus Radicchio auch Marmelade herstellen. Wie das geht, erfahren Hobbyköche hier.

Zutaten:

  • 500 g Radicchio
  • 75 ml Orangensaft
  • 145 g Gelierzucker
  • ½ Zitrone
  • Zimt
  • 15 g kandierter Ingwer

Zubereitung:

  1. Der Radicchio wird zunächst gewaschen, getrocknet und klein geschnitten.
  2. Jetzt kommt der kleingeschnittene Radicchio in einen Topf und wird mit Zucker und Orangensaft vermengt.
  3. Der Inhalt des Topfes wird erhitzt und mit geschlossenem Deckel für 30 Minuten bei schwacher Hitze weichgekocht.
  4. Anschließend mixt man alles mit einem Stabmixer und gibt Zitronensaft sowie Zimt (nach Belieben) hinzu. Der kandierte Ingwer wird in kleine Streifen geschnitten und ebenfalls hinzugegeben.
  5. Wenn die Marmelade die gewünschte Konsistenz erreicht hat, kann man sie in Gläser füllen (dabei 2 cm bis zum oberen Rand frei lassen).
  6. Die Gläser können nun verschlossen und abkühlen gelassen werden. Jetzt kann man die Marmelade entweder einfrieren oder direkt genießen.

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